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    Landeskirchliches Archiv Nordkirche
    1 Landeskirchen vor 2012
    2 Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) (seit 2012)
    3 Dienste und Werke
    30 Hauptbereichsleitungen und Kammer für Dienste und Werke
    31 Dienste und Werke der Landeskirchen
    31.0 Aus- und Weiterbildung, Schule, Gemeinde- und Religionspädagogik
    31.1 Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog
    31.2 Gottesdienst, Kirchenmusik und Gemeinde
    31.3 Mission und Ökumene
    31.4 Frauen und Männer, Jugend und Alter
    31.4.00 Beauftragte für Schülerarbeit (Mecklenburg)
    31.4.01 Frauenhilfe / Frauenwerk (Mecklenburg)
    31.4.02 Ökologische Freiwilligendienste Koppelsberg (Nordelbien und Nordkirche)
    31.4.03 Amt für Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (Mecklenburg)
    31.4.04 Frauenwerk (Schleswig-Holstein und Nordelbien)
    31.4.05 Landeskirchliches Frauenwerk (Hamburg und Kirchenkreis Alt-Hamburg)

    Vollansicht Bestand

    Archiv Landeskirchliches Archiv Nordkirche
    Signatur: 31.4.05
    Name: Landeskirchliches Frauenwerk (Hamburg und Kirchenkreis Alt-Hamburg)
    Laufzeit: 1943 - 1997
    Geschichte: Die Entwicklung eines eigenständigen landeskirchlichen Frauenwerkes erfolgte kurz nach 1945; hierbei haben nach bisheriger Erkenntnislage sowohl die weibliche Jugendarbeit als auch die Evangelische Frauenarbeit einen Anteil, dessen jeweilige Gewichtung einer detaillierteren Forschung bedarf: Hanna Schüßler - lange Jahre in Personalunion Leiterin des weiblichen Jugendwerkes und des Frauenwerkes - schildert in ihrem Referat anläßlich des 20jährigen Jubiliäums die Wurzeln aus der Jugendarbeit heraus. Danach seien Ideen zur künftigen Konzeption der landeskirchlichen Frauenwerkes vom weiblichen Jugendwerk zusammen mit Jugendpastor Martin Wölber in Kontakt mit dem Burckhardthaus in Gelnhausen und dem World YWCA entwickelt worden.

    1951 wurde aus den Ideen eine Struktur: die „1. Verordnung betr. Ordnung des Landeskirchlichen Frauenwerkes der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate wurde bekannt gegeben. Aus § 1 wird die damalige Intention bzw. Zielvorstellung deutlich: „Das Landeskirchliche Frauenwerk ist die Zusammenfassung der Frauen- und Mütterkreise der Gemeinden. Das Frauenwerk bestand aus folgenden Organen: Vorstand, hauptamtliche Leiterin und die Leiterinnen-Konferenz [der Gemeinden] (§ 4). Die Selbständigkeit der Leiterin war durch ihre Weisungsgebundenheit an den Vorstand stark eingeschränkt (§ 6).

    Insgesamt bedeutete diese Ordnung zunächst eine Fortführung der traditionellen Frauenarbeit mit den Schwerpunkten Bibelarbeit und „Mütterschule. Bis 1959 besaß das Frauenwerk kein eigenes Haus; es war mit seinen Bibelstunden und Leiterinnen-Konferenzen zu Gast bei verschiedenen Institutionen: Gemeindehaus St. Jacobi, Jugendpfarramt, Männerwerk und Evan-gelische Akademie. Bereits vor Bezug eines eigenen Hauses begann das Frauenwerk, mit Mitteln aus dem neugegründeten Deutschen Müttergenesungswerks Müttererholungszeiten durchzuführen. Ehe es so weit war, dass am 22. Mai 1959 das „Haus der Frau am Loogeplatz 16 eingeweiht werden konnte, musste die Hamburgische Synode von der Notwendigkeit eines räumlichen Zentrums für die Frauenarbeit überzeugt werden. In dem entsprechenden Antrag wurden vier Arbeitsschwerpunkte der landeskirchlichen Frauenarbeit angeführt:
    1. Begegnung mit kirchenfremden Frauen, die durch die mancherlei Auffangkreise mit beachtlichem Ergebnis entstanden waren;
    2. Evangelische Mütterschule als neue Aufgabe;
    3. Mittelpunkt für die gemeindliche Frauenarbeit;
    4. Weibliche Jugendarbeit
    Dieses Aufgabenspektrum erwähnte die Müttergenesungsarbeit noch nicht, schloss aber die Hinwendung zu „kirchenfremden Frauen mit ein. Dieses dürfte ein richtungsweisendes neues Ziel gewesen sein. Die Müttergenesungsarbeit dehnte sich schnell aus: 1961 überließ die Landeskirche das Haus Seefrieden in Dahmeshöved als Müttergenesungsheim dem Frauenwerk. 1964 wurde in der Kapernaum-Gemeinde in Hamburg-Horn eine zweite Mütterschule eröffnet. In den Anfangsjahren gliederte sich die Arbeit in vier Referate: Mütterschule, „Die Frau im Beruf, Ökumenische Fragen und Vortragsarbeit in den Gemeinden, Mütter-Genesungsdienst.

    Mit dem wachsenden Veranstaltungsprogramm wurden die Räumlichkeiten bereits Anfang 1960 zu eng: man suchte nach einer Erweiterungsmöglichkeit und fand sie idealerweise in der anderen Hälfte des Hauses, dem sogenannten „Zwillingshaus Loogeplatz 14. Am 24.9.1964 zog die Abteilung „Mütterschule dort ein.

    „Mütterschule, dieser sehr am damaligen Familienbild und Rollenverständnis orientierte Begriff, wandelte sich nur sehr langsam: in ihrer Eröffnungsrede zur feierlichen Eröffnung durch Bischof Wölber am 24.9.1964 betonte Hanna Schüßler die Verantwortung der Hausfrau und Mutter für das Funktionieren und die Herstellung der Harmonie in den Familien. Auch Bischof Wölber betonte in seiner Festansprache „die Frau in ihrem fraulichen und mütterlichen Beruf. Zitat Wölber: Darf ich das von mir aus als Bischof einmal so sagen, wenn ich mir die Frage vorlege: Braucht die Kirche Kosmetik-Kurse? Dann würde ich sagen: Nein. Wenn ich aber umgekehrt fragen darf, halte ich die Sache für sehr nachdenkenswert: Braucht der Kosmetik-Kurs die Kirche? Die Antwort von Bischof Wölber auf die letzte Frage fiel positiv aus.

    Bis die Bezeichnung „Familienbildungsstätte sich durchsetzte und damit der sich rasch verändernden Gesellschaft auch in der Kirche Rechnung trug, sollte noch etwas Zeit vergehen. 15 Jahre später: inzwischen war die Leitung des Hauses 1974 auf Pastorin Uta Knolle gewechselt und aus dem landeskirchlichen Frauenwerk war das Frauenwerk des Kirchenkreises Alt-Hamburg geworden. Entscheidend - und in den Akten auch keinen Bruch darstellend - war jedoch nicht der Übergang in der Trägerschaft; entscheidend war die deutlich spürbare Veränderung der Konzeption kirchlicher Frauenarbeit. Zum 20-jährigen Jubiläum der Einweihung des Hauses Loogeplatz 16 1979 wurden jetzt fünf Arbeitsbereiche vorgestellt:

    1. Gemeindebezogene Frauenarbeit: Frauen-, Mütter- und Elternarbeit; Vorbereitung des Weltgebetstages der Frauen; Staatsbürgerliche Tagungen (z.B. zu Schöpfung und Technik); Meditations- und Literaturkurse;
    2. Neubürgerinnenarbeit: Integration von Frauen aus Osteuropa;
    3. Familienbildungsstätte im Haus Loogeplatz 14 sowie in Horn: Werdende Eltern, Erziehungsfragen, Werken und Gestalten, Rationelle Haushaltsführung, kritisches Verbraucherbewusstsein;
    4. Frau im Beruf: Berufstätige Frauen und christlicher Glaube;
    5. Müttergenesungsarbeit: Entsende- und Vermittlungsstelle

    Außerdem war das Frauenwerk inzwischen Bestandteil eines vielfältigen Netzwerkes kirchlicher und politischer Arbeit geworden; so war es z.B. Mitglied im Hamburger Landesfrauenparlament und der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen und konnte gestaltend bei Grundsatzfragen mitwirken. Im Vergleich zu 1964 hatte sich schon vieles verändert; die berufstätige Frau blieb jedoch noch auch 1979 noch eine „Sondergruppe, die einer besonderen kirchlichen Pflege bedurfte.
    Dennoch veränderte sich das Themenspektrum weiterhin kontinuierlich: Feministische Theologie, Weltgebetstag, Friedensarbeit gewannen an Bedeutung; diskutiert wurden der § 218, der Nato-Doppelbeschluss sowie Aktionen gegen das Apartheid-System in Südafrika. Ab Beginn der 1990er wird die Überlieferung in diesem Bestand spärlicher; zu fragen wäre für diese Zeit nach dem Verhältnis eher „traditioneller Arbeit in den Familienbildungsstätten und dem Anteil gesellschaftspolitischer Arbeit - und natürlich nach den Gründen für die Schließung des Frauenwerkes in der jetzigen Form.

    Nach dem Übergang der Hamburgischen Landeskirche in den Kirchenkreis Alt-Hamburg in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche beschloss der Kirchenkreisvorstand am 18. April 1979 eine neue „Ordnung des Evangelischen Frauenwerkes Alt-Hamburg. Sie trat rückwirkend am 1. April 1979 in Kraft. Die Organe waren die Leiterin, der Beirat und die Kirchenkreisarbeitsgemeinschaft.

    Die Amtszeit des Beirats wurde auf 6 Jahre festgelegt. Eine Geschäftsordnung des Beirats trat am 4. Dezember 1979 in Kraft. Das unter dem etwas ungewöhnlichen Begriff „Kirchenkreisarbeitsgemeinschaft installierte Gremium bestand aus den Vertreterinnen der Gemeinden, ergänzt durch „Frauen, die verantwortlich im Evangelischen Frauenwerk oder im Bereich des Kirchenkreises mitarbeiten, wie es der genannte Beschluss des Kirchenkreisvorstandes in § 6 der Ordnung - recht unkonkret - beschreibt. Um eine Koordination der Frauenarbeit in Nordelbien zu erreichen, in die insbesondere auch diejenigen Kirchenkreise eingebunden werden sollten, die eigene hauptamtich geleitete Frauenwerke unterhielten, wurde unter dem 20. Juni 1978 eine „Einstweilige Anordnung über die Wahrnehmung gemeinsamer Aufgaben in der Frauenarbeit der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche erlassen. Sie regelte die Zusammenarbeit im Rahmen einer „Arbeitsgemeinschaft für Frauenarbeit in der Nordelbischen Kirche, in deren Gremien auch das Frauenwerk Alt-Hamburg vertreten war.

    Das Frauenwerk Alt-Hamburg konnte 20 Jahre in organisatorisch eigenständiger Existenz seine Arbeit leisten, bis die Sparzwänge auch im Bereich der Dienste und Werke Umstrukturierungen unumgänglich machten. Bereits 1996 hatte die Kirchenkreissynode durch entsprechende Beschlussfassung die Entwicklung eines Konzeptes zur Arbeits- und Stellenstruktur eines neuen Werkes auf den Weg gebracht. Die Überlegungen führten schließlich zur Zusammenlegung der Frauenarbeit, der Familienbildungsstätte sowie des Kirchencafes „Kreuz und Quer in einem neuen Werk „Offene Kirche, das 1998 seine Arbeit aufnahm. Standorte des neuen Werkes waren weiterhin Loogeplatz 14 und 16, die Evangelische Familienbildung Horn sowie das Kirchencafe „Kreuz und Quer bei der Hauptkirche St. Jacobi.

    Leiterinnen:
    Evangelische Frauenhilfe:
    Margarethe Krönig 1927 - 1946
    Katharina Gombert 1946 - 1952

    Frauenwerk bzw. Werk „Offene Kirche
    Hanna Schüßler 1952 - 1974
    (gleichzeitig Leiterin des weiblichen Jugendwerkes 1935 - 1958)
    Uta Knolle 1974 - 1988
    Käthe Stäcker 1989 - 1993
    Elisabeth Schmidt-Brockmann 1993 - 1997
    Irmtraut Rhein 1998 - 2002
    Ina Brinkmann ab 2002
    Bestandsgeschichte: a. Archivarische Bearbeitung
    Im Jahr 2003 hat Jens Geinitz die Erschließung mittels dem EDV-Programm Augias 7.2 durchgeführt. Da die Akten kontinuierlich über die Gründung Nordelbiens hinausweiter geführt worden sind, wurden Akteneinheiten mit überschneidenden Provenienzen nicht getrennt. Es erscheinen daher im Findbuch drei mögliche Provenienzen (Landeskirche Hamburg, Kirchenkreis Alt-Hamburg bzw. gemischt [Hamburgische Landeskirche und Kirchenkreis Alt-Hamburg]). Insgesamt liegt der größere Anteil bei der Provenienz Landeskirche Hamburg.

    b. Bestandsgeschichte
    Der Bestand wurde 1999 nach Übergang des Frauenwerkes des Kirchenkreises Alt-Hamburg in die Familienbildungsstätte im Haus Loogeplatz 14 / 16 in Hamburg gemeinsam vom Archiv des Kirchenkreises Alt-Hamburg [heute Kirchenkreisarchiv Hamburg-Ost] (Gerhard Paasch) sowie dem Nordelbischen Kirchenarchiv (Dr. Annette Göhres) bewertet. Die Mischprovenienz stand von vornherein fest. Das Schriftgut des Frauenwerkes wurde unsachgemäß, aber trocken auf dem Dachboden gelagert. Von insgesamt 20 laufenden Metern Schriftgut wurden 10 laufende Meter kassiert, hauptsächlich Überlieferung und Druckschriften fremder Provenienzen. Im Jahr 2002 wurde der Mischbestand, insgesamt 10 laufende Meter, in das Nordelbische Kirchenarchiv gebracht. Der Kirchenkreis Alt-Hamburg hat seinen Teil des Mischbestandes dem Nordelbischen Kirchenarchiv als Depositum übergeben.
    Das Schriftgut wurde in Heftmappen und Stehordnern geordnet vorgefunden, jedoch ohne erkennbare sachsystematische Ordnung. Ein Aktenplan wurde nicht geführt.

    3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben

    a. Hinweise auf andere Bestände
    LKANK, 31.4.04, Frauenwerk (Schleswig-Holstein und Nordelbien)
    LKANK, 31.4.06, Kirchliches Jugendamt (Hamburg)
    LKANK, 31.4.07, Landeskirchliches Jugendpfarramt (Hamburg)
    LKANK, 32.4.00, Evangelischer Landesverband für die weibliche Jugend e.V. (Hamburg)

    b. Literaturangaben
    "...von gar nicht abschätzbarer Bedeutung". Frauen schreiben Reformationsgeschichte, herausgegeben vom Frauenwerk der Nordkirche und der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek. Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft Kiel, 2016.
    Archiv: Landeskirchliches Archiv Nordkirche
    Verweis: 31.4.04 Frauenwerk (Schleswig-Holstein und Nordelbien)
    Verweis: 31.4.06 Kirchliches Jugendamt (Hamburg)
    Verweis: 31.4.07 Landeskirchliches Jugendpfarramt (Hamburg)
    Verweis: 31.6.06 Landeskirchliches Amt für Gemeindedienst (Hamburg)
    Verweis: 32.4.00 Evangelischer Landesverband für die weibliche Jugend e.V. (Hamburg)
    31.4.06 Kirchliches Jugendamt (Hamburg)
    31.4.07 Landeskirchliches Jugendpfarramt (Hamburg)
    31.4.08 Frauenwerk (Lübeck)
    31.4.09 Männerwerk (Lübeck)
    31.4.10 Jugendpfarramt (Lübeck)
    31.4.15 Jugendaufbauwerk Koppelsberg (Schleswig-Holstein und Nordelbien)
    31.4.16 Nordelbisches Jugendwerk
    31.4.18 Männerforum 'Ev. Männerarbeit in Schleswig-Holstein' (Nordelbien und Nordkirche)
    31.5 Medien
    31.6 Diakonie
    32 Selbstständige Dienste und Werke im Bereich der Landeskirche
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