Die Geschichte des Landeskirchlichen Amtes für Gemeindedienst ist eng mit der Geschichte der Inneren Mission in Hamburg verknüpft. Die Gründung eines Landeskirchlichen Amtes für Innere Mission datiert in das Jahr 1934. Bereits vor der Einrichtung dieses Amtes hatte das 1921 geschaffene Kirchliche Jugendamt unter seinem Leiter Jugendpastor Gotthold Donndorf wesentliche Aufgabenbereiche der Inneren Mission abgedeckt. Pastor Donndorf übernahm 1934 das neu eingerichtete Landeskirchliche Amt für Innere Mission und nahm die Akten, die während seiner Arbeit im kirchlichen Jugendamt entstanden waren, in diese neue Einrichtung mit. Aufgabe des Landeskirchlichen Amtes für Innere Mission war 'die planmäßige Zusammenfassung und Förderung der in den Vereinen, Anstalten und Einrichtungen betriebenen kirchlichen Liebesarbeit, soweit diese Vereine, Anstalten und Einrichtungen im Gebiet des Hamburgischen Staates ihren Sitz haben, sowie die Wahrnehmung ihrer Belange gegenüber dem Reich, den Ländern, den kirchlichen Stellen und der freien Wohlfahrt'. Schwerpunkte der Arbeit bildeten demzufolge die Verwaltung und Belegung der zahlreichen kirchlichen Heime, Mitternachts- und Schriftenmission, Jugend-, Gefangenen- und Trinkerfürsorge, Kriegsversehrtenhilfe und Gemeindepflege sowie Organisation von Sammlungen und Spenden. Zeitgleich mit dem Beginn seiner Arbeit übernahm das Amt für Innere Mission die Aufgaben des bisherigen Landesverbandes für Innere Mission in Hamburg, die bisher vom Verein für Innere Mission in Hamburg (Stadtmission Hamburg) verfolgt wurden. Schon im Mai 1934 wurde dem Amt für Innere Mission ein Kuratorium beigestellt, das Mitte 1937 von einem Beirat abgelöst wurde, der Donndorf bei seiner Arbeit unterstützen sollte. Seit 1939 bekleidete Pastor Donndorf nebenamtlich auch die Stelle des Vorstehers des Rauhen Hauses und die Stelle des Vorstehers der Diakonenanstalt des Rauhen Hauses. Während des Krieges kam es zu keinen wesentlichen Änderungen in der Arbeit des Amtes; Mangelwirtschaft und kriegsbedingte Einschränkungen prägten die Arbeit wie in allen anderen Bereichen der Landeskirche. Im Dezember 1945 erfolgte ein erster Aufruf zum Hilfswerk der Kirche mit den Worten: 'Darum ruft die Evangelische Kirche Hamburgs ihre Gemeinden heute zu tatkräftiger Hilfe auf. Sie stellt sich damit hinein in das größte Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland'. Aufgabe des Hilfswerks sollte es sein, die durch den Krieg und den Zusammenbruch entstandenen Nöte zu lindern und zu überwinden. Sammlungen und Spendenaktionen, die Verteilung der eingegangenen Spenden sowie die Betreuung der Vertriebenen und Heimkehrer standen im Mittelpunkt der Arbeit. Zeitgleich wurde ein Landeskirchlicher Arbeitskreis für das Kirchliche Hilfswerk gebildet, als dessen Geschäftsführer Pastor von Hennings bestellt wurde. Eine erste Geschäftsordnung für das Hilfswerk wurde im März 1947 veröffentlicht , eine überarbeitete Fassung galt ab Dezember 1949 . Zur Durchführung der laufenden praktischen Arbeit wurde ein Hauptbüro eingerichtet. Das Arbeitsfeld des Hilfswerkes in Hamburg erstreckte sich gemäß einer Vereinbarung mit der Ev.-luth. Kirche in Schleswig-Holstein und der in Hannover über den örtlichen Bereich der Hamburgischen Landeskirche hinaus auf alle im Gebiet der Hansestadt Hamburg befindlichen ev. Gemeinden. Mit Wirkung vom 1. April 1948 wechselte die Geschäftsführung des Hilfswerkes zu Pastor Wilhelm Schmidt über . Zum 1. Februar 1950 schließlich wurde das Landeskirchliche Amt für Gemeindedienst eingerichtet, indem das Landeskirchliche Amt für Innere Mission und das Hauptbüro des Kirchlichen Hilfswerks zusammengelegt wurden. Leiter blieb der Geschäftsführer des Hauptbüros Pastor W. Schmidt.
Dem Landeskirchlichen Amt für Gemeindedienst waren zugeordnet: 1. Innere Mission und Hilfswerk 2. Flüchtlings-, Lager- und Bunkerseelsorge 3. Amt für Volksmission 4. Seemannsmission in Hamburg 5. Flußschiffermission.
Zugleich stand das Landeskirchliche Amt für Gemeindedienst dem Landesverband der Inneren Mission, der sich im Juni 1948 neu gegründet hatte , als Geschäftsstelle zur Verfügung.
Anfang der 70er Jahre änderte das Landeskirchliche Amt für Gemeindedienst seinen Namen in 'Diakonisches Werk der Hamburgischen Landeskirche' um. |
a. Archivarische Bearbeitung Im Frühjahr 2004 wurde die bisherige Verzeichnung in den Räumen des NEK-Archivs durch Maike Schulken und Andreas Dolata überarbeitet und in das EDV-Archivprogramm Augias 7.2 eingegeben.
b. Bestandsgeschichte Das Archivgut kam 1992 mit der Verlagerung der zentralen Hamburger landeskirchlichen Bestände nach Kiel ins Nordebische Kirchenarchiv.
Der vorliegende Bestand setzt sich aus den folgenden aufgehobenen Beständen (mit den alten Tektoniknummern) zusammen: - 33.03 Landeskirchliches Amt für Innere Mission inkl. Nachtrag (1960) - 33.04 Kirchliches Hilfswerk Hauptbüro Hamburg - 33.05 Landeskirchliches Amt für Gemeindedienst - 33.05.01 Landeskirchliches Amt für Gemeindedienst - Diverse Heime
Ein Hinweis auf den jeweiligen früheren Bestand ist im Provenienzfeld eingetragen; zudem belegen die früheren Einzelbestände folgende laufenden Nummern im vorliegenden Bestand: 33.03 die laufenden Nummern 1-358, 33.04 die laufenden Nummern 359-433 33.05 alt (I) die laufenden Nummern 434-573 und (II) die laufenden Nummern 574-1278 und 33.05.01 die laufenden Nummern 1279-1485.
Weiteres Schriftgut ab 1922 zur diakonischen Arbeit ist im Archiv des Diakonischen Werks Hamburg zu finden, das in den Räumen des Diakonischen Werks Hamburg in Hamburg verwahrt wird. Anfragen sind dorthin zu richten.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände LKANK, 31.4.06, Kirchliches Jugendamt (Hamburg) LKANK, 31.4.07, Landeskirchliches Jugendpfarramt (Hamburg)
b. Literaturangaben keine |