31.0.05 |
Stipendium Harmsianum (Schleswig-Holstein) |
1844 - 1982 |
Am vierten Adventssonntag 1841 wurde das noch heute existierende „Stipendium Harmsianum zum 25. Dienstjubiläum des Pastors Claus Harms (1778 - 1855) gegründet, welches examinierten, mittellosen aber besonders begabten Theologiestudenten eine Bildungsreise oder ein weiterführendes Studium ermöglichen sollte. Der Hauptprediger der St. Nikolai-Kirche in Kiel, der Dekan der theologischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und jeweils alle drei Jahre wechselnd der holsteinische und der Schleswiger Generalsuperintendent entschieden über die Auswahl der Stipendiaten, die einen Antrag zu wissenschaftlichen und theologiebezogenen Fragestellungen einreichen mussten. Subskribenten (u. a. der König von Dänemark) garantierten ein Grundkapital. Ein Student oder zugleich mehrere Anwärter erhielten Auszahlungen aus den Zinserträgen für ein Jahr, die bei herausragender Leistung gegebenenfalls im folgendem Jahr wiederholt werden konnten.
Nach der inflationsbedingten Dezimierung des Fonds wurde das „Stipendium Harmsianum 1963 mit der Koopmann-Stiftung, der Jensenianum-Stiftung und der Emma-Schmidt-Stiftung zusammengelegt. Von diesem Zeitpunkt an entschieden der Bischof von Holstein, der Dekan der theologischen Fakultät in Kiel, der Propst der Propstei Kiel und ein vom Präsidenten des Landeskirchenamtes bestimmtes Mitglied des Landeskirchenamtes in Kiel über die Vergabe und die Höhe des Stipendiums. Diese Verleihung war stets an die Erstellung eines Berichtes gebunden, der die Absicht und das Ergebnis der Reise z. B. in Form eines Tagesprotokolles oder bereits eines Resümees veranschaulichte.
Das jeweilige Kirchenamt der Landeskirche verwaltete das Stiftungsvermögen. |
a. Archivarische Bearbeitung Eine erste Abgabe von 2000 wurde im Rahmen eines Praktikums von Eva Drechsler erschlossen (Nr. 1-32). Die zweite Abgabe wurde 2015 von Ulrich Stenzel erschlossen.
b. Bestandsgeschichte Die erste Abgabe gelangte im Oktober 2000 als Abgabe der Dienstbibliothek des Nordelbischen Kirchenamtes in das Nordelbische Kirchenarchiv und wurde im Rahmen eines Praktikums von Eva Drechsler verzeichnet. Dieser Teil (Nr. 1 - 32) besteht fast ausschließlich aus hand- und schreibmaschinenverfassten Reiseberichten der „Klaus-Harms-Stipendiaten. Die zweite Abgabe gelangte im Juli 2015 als Abgabe des Landeskirchenamts der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland in das Landeskirchliche Archiv Kiel und wurde von Ulrich Stenzel verzeichnet (Nr. 33 - 50). Dieser Teil umfasst die Gründung und die Verwaltung der Stiftung.
Das „Stipendium Harmsianum wurde und wird als Sondervermögen der jeweiligen Landeskirche beim zuständigen Kirchenamt verwaltet. Daher sind die Bestände zu deisen ergänzend heranzuziehen. Ferner ist für den älteren Teil auf den Bestand Abt. 19 Generalsuperintendent für Holstein im Landesarchiv Schleswig-Holstein hinzuweisen.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände LKANK, 11.11, Landeskirchenamt (Schleswig-Holstein) LKANK, 16.13, Bischof für Holstein-Lübeck (Nordelbien)
b. Literaturangaben Schmidt, Johann: Das alte und das neue Stipendium Harmsianum. In: Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Reihe 2 (Beiträge und Mitteilungen), 22. Band (1966), S. 145-176. |