Theodor Knolle wurde am 18.6.1885 in Hildesheim geboren. Nach dem Studium der Theologie in Halle, Marburg und Berlin 1903-1907 wurde er 1910 ordiniert. 1910 bis 1913 war er Hilfsprediger in Greppin bei Bitterfeld, 1913-1916 dort Pfarrer. 1916 wechselte er an die Stadtkirche Wittenberg. 1924 wurde er als Hauptpastor an St. Petri in Hamburg berufen. 1929 bis 1934 war er Mitglied des Kirchenrats der Landeskirche Hamburg. 1933 wurde er Generalsuperintendent für Hamburg und war kurzzeitig Mitglied der Deutschen Christen. Bereits 1934 legte er das Amt des Generalsuperintendenten nieder. Im selben Jahr beteiligte er sich an der Gründung des Bruderrates der Bekennenden Kirche in Hamburg. 1945 war er Mitglied der "Einstweiligen Kirchenleitung" und des Landeskirchenrates. 1946 erfolgte die Ernennung zum Oberkirchenrat als geistlicher Vertreter des Landesbischofs. 1948 bis 1954 war er Präsident der Landessynode. 1950 war er hauptamtlicher Dozent der kirchlichen Hochschule in Hamburg, 1954 war er Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Universität Hamburg. 1954 wurde er von der Landessynode zum Landesbischof gewählt. Er wurde 1955 in das Amt eingeführt. Er starb bereits am 2.12.1955 in Hamburg. 1929 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Vereinigten Friedrichs Universität Halle Wittenberg verliehen.
Zu seiner Wirksamkeit sei auf die nachfolgende Liste hingewiesen: Die wesentlichsten kirchlichen und öffentlichen Ämter (nach einer Zusammenstellung der Pressestelle 1954): Vorsitzender des Landeskirchlichen Amtes für Kirchenmusik sowie Begründer und theologischer Leiter der Hamburger Kirchenmusikschule Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Vereins für Innere Mission/Hamburger Stadt-mission Vorsitzender des Kuratoriums des Amalie-Sieveking-Hauses Zweiter Vorsitzender des Schulbeirates Mitglied der Elternkammer Mitglied des Theologischen Prüfungsamtes Beauftragter für den Evangelischen Studentendienst an der Uni¬versität Hamburg Mitglied der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands Stellvertretendes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland Mitglied des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes Zweiter Präsident der Luther-Gesellschaft Stellvertretender Präsident der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands Theologischer Referent im Deutschen Glockenberatungsausschuß Präsident der Lutherischen Judenmission Vorstandsmitglied des Deutschen Evangelischen Ausschusses für Dienst an Israel Mitglied des Hauptausschusses des Nordwestdeutschen Rundfunks Vorsitzender des Evangelischen Rundfunkreferats für den Nordwestdeutschen Rundfunk Vorsitzender des Fachausschusses Rundfunk der Kammer für die publizistische Arbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland Vorsitzender des Evangelischen Filmreferats Nordwest
Referate innerhalb der Landeskirche: Hauptarbeitsgebiete Lutherforschung
Hauptpastor D. Knolle war Mitbegründer der Luthergesellschaft (1918) und ihr langjähriger Geschäftsführer sowie Herausgeber der Mitteilungen der Luthergesellschaft "Luther" (1919 1941), des Luther-Jahrbuches (1928 1941) und der "Schriftenreihe der Luthergesellschaft"
Kirchliche Öffentlichkeitsarbeit in Presse, Funk und Film Schon vor seiner Hamburger Zeit ist Hauptpastor D. Knolle in der kirchlichen Pressearbeit als Herausgeber und Schriftleiter tätig gewesen: "Beiträge und Forschungen zur Kirchengeschichte Hamburgs" ab 1929 "Hamburgische Kirchenzeitung' 1930 März 1934, Mitherausgeber "Hamburger Kirchenkalender" ab 1931, Mitherausgeber "Lutherisches Gemeindeblatt", später ab 1949 "Die Heimat" Nach 1945 war er Mitglied des Beratenden Presseausschusses der Hansestadt. |
a. Archivische Bearbeitung Der Bestand wurde 1973 von Helga-Maria Kühn in Hamburg erschlossen. 1997 wurde die Erschließung überprüft. 2023 wurden ein kleiner Nachtrag (Nr. 120-127) von Ulrich Stenzel verzeichnet.
b. Bestandsgeschichte Der Nachlass wurde 1969 von seinem Sohn, Pastor Hans-Heinrich Knolle, dem Kirchenarchiv Hamburg übergeben. Er umfasst Predigten, Vorträge, Manuskripte, Korrespondenz, und Unterlagen zur Mitarbeit beim Rundfunk.
Es handelt sich um Unterlagen aus der Amtszeit des Hauptpastors und späteren Landesbischofs, die er im Büro (Sekretärin 1945-1955: Frau Frieda Maria Hoener) seines Hauses geführt und vollständig aufbewahrt hat. Die Fülle der Aufgaben, Mitgliedschaften und Ämter haben dem Bestand erheblichen Umfang verliehen, der sich jedoch durch unterschiedliche Qualität auszeichnete. So konnten ca. 1/3 der Akten vollständig und einige Unterlagen in Auswahl kassiert werden. Leider erfolgte die Ablage ohne Aktenplan und der Teil, der hier als Gruppe H (Predigten) aufgeführt ist, konnte durch mangelhafte Aufbewahrung nur teilweise thematisch zusammengefügt werden. Einige Titel der Vorlesungen, Aufsätze etc. sind bekannt; sie wurden bewusst nicht einzeln genannt, damit die Vielzahl nicht zu bestimmender Manuskripte von den Benutzern mit eingesehen und vielleicht später bestimmt werden. Auch blieben die Inhaltsangaben, die manchen Akten (z.B. C 11) beigelegt sind, im Findbuch unerwähnt. Die Korrespondenz-Serien (Gruppe G) waren mangels eines Aktenplanes entweder chronologisch oder alphabetisch abgelegt.
2023 wurden die Nr. 120-126, v.a. Predigten 1946-1955, hinzugefügt, die 2022 dem Landeskirchlichen Archiv übereignet worden waren.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände
b. Literaturangaben |