31.0.04 |
Klaus-Harms-Kolleg (Schleswig-Holstein) |
1965 - 1979 |
Erste Pläne zur Errichtung eines kirchlich-theologischen Aufbaugymnasiums wurden vom Landeskirchenamt Schleswig-Holstein unter Leitung des Präsidenten Dr. Oskar Epha bereits im Sommer 1958 gefasst. Doch erst nachdem man sich endgültig für Kiel als Standort entschieden und der Verein "Christliches Hospiz" seine Gebäude in der Gartenstraße als Unterrichtsstätte zu Verfügung gestellt hatte, konnte der Lehrbetrieb im Mai 1965 aufgenommen werden. Als Namensgeber für das Kolleg fungierte Klaus Harms (1778-1855), der Propst der St. Nikolaikirche in Kiel gewesen war und als entscheidender Wegbereiter des Neuluthertums angesehen wird. Die allgemeine Dienstaufsicht über das Kolleg oblag dem Landeskirchenamt, im Bereich der Unterrichtsgestaltung und ähnlichem unterstand es jedoch dem schleswig-holsteinischen Kultusministerium.
Aufgabe des Kollegs war es, junge Menschen, die bereits über einen Realschulabschluss und eine abgeschlossene Lehre verfügten, über den zweiten Bildungsweg zur Hochschulreife zu führen. Die Ausbildung am altsprachlich ausgerichteten und mit einem Internat verbundenen Klaus-Harms-Kolleg dauerte in der Regel vier, später nur noch dreieinhalb Jahre, und sollte es den Absolventen ermöglichen, nach Erlangung der Hochschulreife ein Theologiestudium aufzunehmen.
Mit Beginn der allgemeinen Bildungs- und Schulreformen in Deutschland seit 1970 und der damit verbundenen Errichtung vieler neuer Gymnasien und Abendgymnasien verlor das Klaus-Harms-Kolleg an Zulauf. Als infolgedessen das Internat geschlossen und einige altsprachliche Unterrichtsfächer abgeschafft werden mussten, sah sich die vom Landeskirchenamt im Frühjahr 1975 bestellte Kommission zur Überprüfung der Effizienz des Klaus-Harms-Kollegs genötigt, die baldmögliche Schließung des Kollegs zu empfehlen. Im Frühjahr 1979 erlangten die letzten beiden Abiturienten die Hochschulreife, danach wurde der Lehrbetrieb am Klaus-Harms-Kolleg endgültig eingestellt.
Während der gesamten Zeit des Bestehens unterstand das Kolleg der Leitung durch Oberstudiendirektor Wolfgang Backe. |
a. Archivarische Bearbeitung Der Bestand wurde 1997 von Martina Thomsen mit Hilfe des EDV-Programmes AUGIAS im Nordelbischen Kirchenarchiv verzeichnet.
Kassiert wurden hauptsächlich allgemeine Anfragen, Rechnungsbelege und Zahlungsanweisungen. Da die schriftlichen Arbeiten der Reifeprüfungen nicht vollständig verzeichnet werden konnten, wurde eine Quote gezogen: nur jedes dritte Prüfungsjahr, angefangen mit dem ersten Prüfungsjahr 1968/69, wurde verzeichnet. Um jedoch den gesamten Zeitraum des Lehrbetriebes abzudecken, gingen auch die Reifeprüfungsarbeiten der letzten Abiturienten in die Verzeichnung mit ein. Die nicht verzeichneten Arbeiten werden nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist ebenfalls kassiert. Bei den Klassenbüchern wurde gleichfalls eine Quote gezogen, und nur die vollständig erhaltenen Klassenjahrgänge wurden verzeichnet. Alle übrigen Klassenbücher, die zu keinem vollständigen Klassenjahrgang gehören, wurden kassiert.
b. Bestandsgeschichte Der Bestand wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt übernommen.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände LKANK, 11.11, Landeskirchenamt (Schleswig-Holstein)
b. Literaturangaben keine
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