Robert Lansemann wurde am 24. Juli 1908 geboren. Er studierte Theologie in Tübingen, Berlin, Zürich, Münster und Rostock. 1936 kam er als Vikar an die Wismarer Nikolaikirche. Er wurde für den Dienst in der Gemeinde von der Bekennenden Kirche ordiniert. 1937 wurde er als Vikar der Bekennenden Kirche mit der Aufgabe betraut, die bekennenden Christen in Wismar zu bündeln und wurde mehrfach von der Gestapo verhört. 1940 war er Vikar in Neubrandenburg. 1943 wurde er Pastor in Wismar / Heilig Geist. 1939 wurde er mit seiner Arbeit über "Die Heiligentage" an der Universität Münster promoviert. Ab 1945 wirkte Lansemann zunehmend diakonisch. Er half Flüchtlingsfamilien, unterstützte Menschen bei der Suche nach verschollenen Soldaten und kümmerte sich intensiv um die Kinder und Jugendlichen, die auf den Kriegstrümmern spielten. Die Kinderkirche wurde wiederbelebt und die Konfirmandenarbeit zu einem Raum für freies Denken und gelebten Glauben. 1950 wurde er von der Staatssicherheit nach einem zwölfstündigen Verhör verhaftet. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr. Nachforschungen nach der Wende ergaben, dass Dr. Robert Lansemann am 19. April 1951 im NKWD-Gefängnis (Innenministerium der Sowjetunion) am Demmlerplatz in Schwerin umkam. Als Todesursache wird der Entzug von Medikamenten vermutet. Ein Grab gibt es nicht. Auf dem Wismarer Friedhof steht seit 1998 ein Gedenkstein. Eine christliche Schule in Wismar trägt seinen Namen. |
a. Archivische Bearbeitung Der Bestand wurde 2023 von Ulrich Stenzel erschlossen.
b. Bestandsgeschichte Der Bestand wurde 2018 von einer Privatperson an Bischof Dr. Andreas von Maltzahn übergeben, der es an das Archiv weiterreichte. Er umfasst persönliche Unterlagen von Robert Lansemann und seiner Ehefrau.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände keine
b. Literaturangaben Rathke, Heinrich: Lansemann, Robert, Lic. theol., in: „Ihr Ende schaut an …. Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts, hg. von Harald Schultze u. Andreas Kurschat unter Mitarb. von Claudia Bendick, Leipzig 2008, S. 671-672 Piersig, Erhard: Eine Pfarrstelle für Dr. Robert Lansemann. Die Neugründung der Heiligen-Geist-Gemeinde in Wismar vor 65 Jahren, in: Jahrbuch für Mecklenburgische Kirchengeschichte. Mecklenburgia Sacra 11 (2008), S. 213-287. Giese, Gerd: Lansemann, Ludwig Julius Robert, in: Biographisches Lexikon für Mecklenburg, Bd. 7, hg. von Andreas Röpcke unter Mitwirkung von Nils Jörn, Wolf Karge, Bernd Kasten, Ernst Münch u. Peter-Joachim Rakow (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Mecklenburg A 7), Rostock 2013, S. 52-67. http://robert-lansemann-schule.de/index.php?option=com_content&view=article&id=570:ev-schule-robert-lansemann-die-wuerdigung-eines-engagierten-christen&catid=38&Itemid=65. abgerufen am 8.7.2021 |