Der Gemeindedienst wurde 1977 als ein Werk der Nordelbischen Evang. Luth. Kirche gegründet. Aus drei gewachsenen Initiativen wurden die Arbeitszweige Volksmission, Haushalterschaft und Freizeit und Erholung. Die Anfänge der Volksmission reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Entfremdung vieler Christen von Glaube und Kirche machte die Aufgabe dringlich, den Getauften zum persönlichen Glauben und zur Beheimatung in der Gemeinde Jesu Christi zu helfen. 1898 wurde in Breklum der "Kirchliche Verein für Evangelisation in Schleswig Holstein" gegründet. Breklum war das Zentrum für Weltmission und Volksmission. Nach 1950 hat der "Verein der Freunde der Volksmission" diese Tradition aufgenommen und weitergeführt. Der Arbeitskreis für Haushalterschaft geht auf Erfahrungen im lutherischen Weltbund zurück. Alle Christen haben Gaben empfangen und sollen sie als "gute Haushalter" in die Gemeinde einbringen. 1952 kamen diese ökumenischen Impulse mit eigenen Erfahrungen in Schleswig-Holstein zusammen: Ein Arbeitskreis für Haushalterschaft wurde gegründet, der seinen Schwerpunkt beim Besuchsdienst und bei der Hauskreisarbeit hatte. Sein Ziel war, lebendige Gemeinde zu bauen. Freizeit und Erholung kamen in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die veränderte gesellschaftliche Situation und den aufkommenden Tourismus neu in den Blick. 1960 begann "Kirche unterwegs" auf den Campingplätzen ihre Arbeit. 1968 wurde der "Arbeitskreis Freizeit und Erholung" gegründet. Gleichzeitig begannen Freizeithelferteams in den neuen Ferienzentren an Nord- und Ostsee mit ihrem Programm. Eine neue Form kirchlicher Präsenz am Urlaubsort entstand. In der Ordnung von 1977 wurde das gemeinsame Ziel der drei Arbeitszweige beschrieben: "Der Gemeindedienst will in gemeindebezogener, gemeindebegleitender und gemeindeergänzender Arbeit in der sich ständig wandelnden menschlichen und gesellschaftlichen Situation Glauben an Jesus Christus wecken, zur Bewältigung des Lebens beitragen und zur Mitarbeit gemäß den Gaben der einzelnen in einer lebendigen und missionarischen Gemeinde helfen" (aus: 'Der Gemeindedienst hat viele Möglichkeiten. Überzeugen Sie sich selbst. [Infobroschüre, ca. 1980) .
Die Arbeitsteilung in den einzelnen Zweigen des Gemeindedienstes lässt sich also wie folgt skizzieren: Der Arbeitszweig Freizeit und Erholung widmete sich der Urlauberseelsorge; Freizeithelfer arbeiteten in Urlaubsorten und Ferienzentren; mit der Kirche Unterwegs (und dem Kirche-unterwegs-Mobil - Kleinbus und Zelt) wurde die kirchliche Arbeit auf Campingplätzen unterstützt. Schwerpunkte des Arbeitszweiges Haushalterschaft lagen in der Arbeit mit Besuchergruppen (Ausbildungsseminare), der Bildung von Gesprächs- und Hauskreisen, seelsorgerischen Gesprächen (Seminare u.a.), der Gemeindeberatung und der Ausbildung von Lektoren.
Der Arbeitszweig Volksmission betreute vor allem die zahlreichen Glaubenskurse, Einkehrtage und Projekte wie ‚Gemeinsam Glauben lernen, ‚Gottesdienst leben - Projekt für eine Gemeinde. ‚Neu anfangen - Projekt für eine Region. Das Referat ‚Frau im Beruf organisiert u.a. Ferienfahrten und Gesprächskreise.
Der Gemeindedienst arbeitete zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft missionarische Dienste (AMD) der EKD, Gruppen und Gemeinden in den Partnerkirchen der DDR, dem Deutschen Ev. Kirchentag und dem Gemeindekolleg der VELKD.
Als Organe des Gemeindedienstes fungieren Vertreterversammlung und Vorstand.
Die Leiterinnen und des Gemeindedienstes 1957 - 1977 Pastor Otto v. Stockhausen 1977 - 1990 Dr. Otto Diehn (früher Leiter theologisches Seminar Celle) 1991 - 1999 Pastor Dr. Klaus Kasch ab 2000 Pastor Bernd Schlüter |
a. Archivische Bearbeitung Der Bestand wurde 2006 von F. Zangel und W. Henke verzeichnet. Die Nummern 281-294 wurden nachträglich 2011 eingearbeitet. Im März 2018 wurde ein Nachtrag (Nrn. 281-371) von Melanie Holtorf geordnet und mit der Archivsoftware Augias 8.3 erschlossen. In diesem Zuge wurde die Klassifikation überarbeitet.
b. Bestandsgeschichte Das bisher bearbeitete Schriftgut stammt aus zwei Ablieferungen des Gemeindedienstes im Jahre 2004. Es handelt sich inhaltlich um Akten aus allen Arbeitszweigen des Gemeindedienstes, besonders stark ist der Bereich ‚Kirche unterwegs vertreten.
Im Bestand befindet sich auch das Schriftgut des Vereins der Freunde der Volksmission in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche e.V.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände LKANK, 11.01, Kirchenleitung (Schleswig-Holstein) LKANK, 11.02, Landesbischof für Schleswig-Holstein (Schleswig-Holstein) LKANK, 11.11, Landeskirchenamt (Schleswig-Holstein)
b. Literaturangaben keine |