Um 1900 herum bildeten sich in Deutschland immer mehr Bibelkreise, in denen die Menschen gemeinsam in der Bibel lesen und die Auslegung betrieben. Die Bibelkreise entstanden unabhängig von den Kirchengemeinden, wiewohl sie sich innerhalb der evangelischen Kirche verorteten. Mädchen und junge Frauen schlossen sich zu eigenen Kreisen zusammen. Diese Entwicklung gewann eine große Dynamik, so dass am Ende des Ersten Weltkriegs das Bedürfnis nach reichsweiter Zusammenarbeit und Austausch entstand. Nach einer Tagung Pfingsten 1918 wurde im Oktober 1919 der „Deutsche Bund der Mädchen-Bibel-Kreise (MBK) gegründet. In Schleswig-Holstein wurde die Arbeit der Bibelkreise intensiviert, als Hedwig Langlo, die Frau des Propsten von Hütten, in Eckernförde mit den Bibelkreisen begann. Die Quellen geben keinen Aufschluss darüber, ob ein Verein gebildet wurde, obwohl von Vorsitzenden die Rede ist. Jedenfalls war Hedwig Langlo die prägende Figir der MBK-Arbeit in Schleswig-Holstein. Alexandrine Schmidt war die erste Reisesekretärin, deren Aufgabe in der Betreuung der Gruppen in Schleswig-Holstein bestand. Sie wurde von der MBK-Zentrale in leipzig angestellt und besoldet. Die 1930er Jahre brachten große Schwierigkeiten, da die Bibelkreise sich nicht in den Bund deutscher Mädel (BdM) eingliedern lassen wollten. Aus diesem Grund wurde 1934 der „Deutsche Bund der Mädchen-Bibel-Kreise (MBK) aufgelöst. Die Verbandsstrukturen wurden im Geheimen weiterhin aufrechterhalten, und die gesamte Arbeit der Bibelkreise erfolgte unter konspirativen Aspekten. Ein wichtiger Kristallisationspunkt war das Freizeitheim in Bistensee. 1938 wurde Christa Wulf Nachfolgerin für Alexandrine Schmidt als Reisesekretärin (MBK-Sekretärin). Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Jugendarbeit von der Kirchengemeinde Havetoft aus wieder aufgenommen. Der dortige Pastor Otto von Stockhausen war von der Landeskirche mit der Aufgabe betraut worden. Christa Wulf organisierte nicht nur die kirchliche Jugendarbeit, sondern auch den Reisedienst der Schülermissionsarbeit. Nach dem Umzug 1951 auf den Koppelsberg hieß die Einrichtung „Kirchliche Schülerinnenarbeit in Schleswig-Holstein (MBK). Die enge Verbindung zum Jugendpfarramt erleichterte und beförderte die Arbeit. 1962 wurde der „Geschäftsführende Verein der Schülerinnen- und Frauen-Bibelkreise (MBK) in Schleswig-Holstein e.V. gegründet. Der MBK Hamburg schloss sich 1975 an. 1977 wurde der Verein zu „Nordelbische Schülerinnen- und Frauenbibelkreise MBK e.V. umbenannt und erhielt eine neue Satzung. Zunahemnd kooperierte der Verein nicht nur mit dem Jugendpfarramt, sondern auch mit dem Amt für Gemeindedienst, um vor allem Seminare und Bibelfreizeiten anzubieten. Die Ausdifferenzierung der Arbeit führte immer stärker zur Frage, ob eine Beschränkung der Zielgruppe, nämlich die Mädchen und jungen Frauen, noch sinnvoll sei. Mit der Öffnung für weitere Ziegruppen, also auch für männliche Jugendliche, wurde der Name zunehmend als unpassend empfunden. Aus dem Grund wurde der Verein 2012 in „MBK - Evangelische Jugend- und Erwachsenenarbeit in der Nordkirche umbenannt. Der MBK Nordkirche ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Schleswig-Holstein und arbeitet nach eigenem Bekunden partnerschaftlich mit dem MBK Bad Salzuflen zusammen.
Literatur: Käte Brandt, Steine gabs und Brot immer. 75 Jahre MBK - Geschichte und Geschichten. Bad Salzuflen: MBK-Verlag, 1994. Christa Wulf (Hrsg.), MBK-Nordelbien schreibt Geschichte(n). Vervielfältigtes Manuskript [1992]. |