Vom 17.-20. September 1934 wurde auf einer Tagung der Bekennenden Kirche Mecklenburgs in Kessin die Kessiner Bruderschaft gegründet. Der Bruderschaft vorausgegangen war die Wiligrader Bruderschaft mecklenburger Pastoren, durch die ab 1933 immer stärker die Linie des Kirchenkampfes verlief. Hiervon spalteten sich die Kessiner als "bekennende Brüder" ab. Dies bedeutete aber nicht zwangsläufig, dass die Brüder auch in der Bekennenden Kirche aktiv waren. So waren auch nicht alle führenden BK-Theologen Mitglieder der Bruderschaft. Die Bruderschaft ging es nicht nur um die Reinerhaltung der Lehre und der kirchlichen Strukturen. Es ging ihr vor allem um Momente der Frömmigkeit, die ihnen im Zuge des Kirchenkampfes verloren gegangen schienen. Man schöpfte zudem aus den Erfahrungen der Michaelisbruderschaft und der Sydower Bruderschaft. Bei Gründung hatte die Bruderschaft schon 76 Mitglieder, von denen fünf in den Bruderrat gewählt wurden. Pastor Hermann Timm übernahm dort die Leitung. Superintendent Friedrich Voß wurde Seelsorger der Brüder. Regionale Kleinkreise bildeten die Keimzellen. In ihnen wurden alle 6-8 Wochen Arbeit an theologischer Literatur vollzogen. Zudem gab es 1-2 Gesamtagungen im Jahr. Diese alles war in einer Ordnung festgelegt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die Bruderschaft durch Kriegsheimkehrer, Umsiedler und Brüder, die zuvor nicht der Bekennenden Kirche angehörten. Ab 1952 wurden Brüder aufgenommen, die nicht im pfarramtlichen Dienst standen. Seit Beginn der Bruderschaft gabe es mehrere Rundschriefe im Jahr. Mehrmals wurde über die Zukunft der Bruderschaft diskutiert. Die Mitglieder wurden immer älter und es gelang nicht, eine größere Anzahl an jüngeren Pastoren für die Bruderschaft zu gewinnen. Die Bruderschaft löste sich 1991 auf, nachdem sich kein Nachfolger für Stiftspropst Hermann Eichler fand. |
a. Archivische Bearbeitung Der Bestand wurde im Juli 2023 von Benjamin Hein erschlossen. Bei der Bewertung der Akten wurden lediglich Doubletten der Rundbriefe kassiert.
b. Bestandsgeschichte Eine erste Ablieferung erfolgte 1983 von Pastor i.R. Otto Türk, eine zweite 1993 von Stiftspropst i.R. Hermann Eichler.
Der Bestand besteht den Rundbriefen, den Tagungen (nur teilweise mit ausgearbeiten Inhalten), Berichten aus den Kleinkreisen und umfänglichem Schriftverkehr der Leitung.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände LKANK, 10.02.08 Bruderrat der Bekennenden Kirche (Mecklenburg) LKANK, 40.05 Wiligrader Bruderschaft Mecklenburger Pastoren LKANK, Beste, Niklot (Landesbischof) LKANK, Grahl, Johannes (Pastor)
b. Literaturangaben |