| Ranke, Gotthilf Paul Leopold Friedrich (Senior) |
| 1842-1981 |
Gotthilf Paul Emil Leopold Friedrich Ranke wurde am 30. Sept. 1842 in Bayreuth geboren. Er studierte in Göttingen, Erlangen und Berlin. Danach war er Repetent der Theologischen Fakultät der Universität Erlangen, Vikar in Lindau am Bodensee und machte anschließend Dienst in einer Diasporagemeinde bei München. Ab 1871 bekleidete er die Pfarrstelle in Balgheim bei Nördlingen. Am 5. November 1878 wurde Ranke zum Hauptpastor an St. Marien Lübeck gewählt und am 12. Januar 1879 eingeführt. Er wurde bald darauf in die Schuldeputation (Oberschulbehörde) berufen, wo er 30 Jahre mitwirkte. Er führte den Vorsitz im Lübecker Hauptverein der deutschen Lutherstiftung und war stellvertretender Vorsitzender der Bibelgesellschaft. Am 2. Juli 1892 wurde er zum Senior des Ehrwürdigen Ministeriums gewählt. Er vertrat Lübeck in der Konferenz der deutschen evangelischen Kirchenregierungen. Er war Mitglied des Kirchenrats und vertrat ihn bei den theologischen Prüfungen in Kiel. 1902 verlieh ihm die Theologische Fakultät Kiel den Ehrendoktortitel der Theologie. Ranke begründete den Kindergottesdienst von St. Marien und das ‚Evangelische Vereinshaus, das Seemannsheim und die ‚Idiotenanstalt. Er baute die Kirche zu Niendorf an der Ostsee. Er war als Seelsorger und Armenpfleger angesehen und wirkte mit im ‚Verein für kirchlichen Chorgesang, in der Vorsteherschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft und in der Bibliothek der Industrieschule und des Schullehrerseminars, sowie im Komitee für Volksunterhaltungsabende. Seine Abschiedspredigt hielt er am 19. Dez. 1909. Am 27.3.1918 ist Ranke in Lübeck gestorben. |
a. Archivische Bearbeitung Der Bestand wurde im Frühjahr 2007 durch Michael Kirschke neu geordnet, verzeichnet und in die Verzeichnungsdatenbank Augias 7.4. eingegeben. Auf eine Gliederung und eine Indizierung des Bestandes wurde wegen des geringen Umfangs verzichtet. Die Archivalien sind lediglich chronologisch geordnet.
b. Bestandsgeschichte Der Ranke-Nachlass wurde im Jahre 2006 vom Kirchenkreisarchiv Lübeck ins Nordelbische Kirchenarchiv übernommen. Der Lübecker landeskirchliche Archivpfleger Dr. Horst Weimann hatte den Bestand im Jahre 1981 geordnet und verzeichnet. In seinen Aufzeichnungen beschreibt er den Nachlass wie folgt: "Ranke-Sammlung - Ein Ranke-Nachlass ist dem Lübecker Kirchenarchiv niemals übergeben worden. Der Nachlass entstand aus einer sehr kleinen Handakte des Seniors Ranke, die rein zufälligen Charakter hatte, nicht etwa - wie bei den Seniorats-Handakten üblich - aus einer systematischen Gesetz-Sammlung entstand. Hinzu kamen aus den ganz geringen, nicht verbrannten Beständen der Kirchenleitung da und dort einige Splitter, die der Ranke-Sammlung einverleibt wurden. Da im Jahre 1981 keinerlei Zugänge mehr zu erwarten waren, zudem der Bestand kartoniert werden musste, wurde ein kleines Übersichtsregister angelegt." Hinzuzufügen ist, dass Weimann in den Jahren 1963 und 1964 intensiv über Friedrich Ranke gearbeitet hatte und dazu zahlreiche Kopien von Archivalien aus anderen Archiven hatte anfertigen lassen, die im Nachlassbestand abgelegt wurden. Weimann hatte auch Verbindung mit Nachkommen der Familie aufgenommen. Der zugehörige Schriftwechsel ist ebenfalls im Bestand enthalten. |