1. Verwaltungsgeschichte Nach der Trennung von Staat und Kirche in Hamburg oblag die Verwaltung der hamburgischen Landeskirche dem Landeskirchenrat. Die Verwaltungsgeschichte der Registratur der Personalakten ist daher eng mit der Verwaltungsgeschichte des Landeskirchenrats/Landeskirchenamts der hamburgischen Landeskirche sowie der zugehörigen Personalabteilung verbunden. Die Personalabteilung des Landeskirchenrats führte von allen zur Landeskirche in ein Dienstverhältnis eingetretenen Personen laufende Personalakten: - Geistliche - Nichtgeistliche Beamte - Angestellte - Arbeiter und sonstige Bedienstete Über die Aufnahme von Schriftgut in die Personalakten entschied die Personalabteilung. Sie befanden sich unter Verschluss beim Leiter, der sie in alphabetischer Reihenfolge verwahrte. Die Personalakten wurden in folgenden Teilen geführt: - Personalakten mit dem normal erwachsenen Teil der Personalakten (u.a. mit Bewerbung Lebenslauf und sonstigen für die Laufbahn wichtigen Vorgängen). Dazu konnten Nebenakten für Angelegenheiten mit geringerer Bedeutung angelegt werden - Prüfungsakten für alle für die Anstellung und Festsetzung der Bezüge wichtiger Prüfungsarbeiten und -zeugnisse der Geistlichen und nicht-geistlichen Beamten sowie Empfehlungsschreiben und Beurteilungen. - Disziplinarakten, wenn gegen eine im Dienst der Landeskirche stehende Person Disziplinaruntersuchungen eingeleitet wurden. Ab 1960 wuren sie nach Abschluss eines Disziplinarverfahrens angelegt und enthielten alle Vorgänge des Verfahrens. Zusätzlich zu den drei o.g. Teilen der Personalakten also ausdrücklich getrennt Gehaltsakten geführt. Die Abgabe der erstgenannten drei Teile der Personalakten an das Archiv erfolgte nach der Entlassung oder nach dem Tod in der Gesamtheit. Lediglich der Gehaltsakten verblieben bis zum Abschluss der Zahlungen durch die Landeshauptkasse beim jeweiligen Sachbearbeiter. Mit Abschluss der Zahlungen sollte auch die Gehaltsakte an das Archiv übergeben werden und mit den o.g. drei anderen Teilen vereinigt werden. Neben der Führung der Personalakten hatte die Personalabteilung (Entscheidung beim Abteilungsleiter der Personalabteilung) folgende Aufgaben zu bearbeiten: - Beihilfeanträge - Umzugskosten - Reisekosten - Vorschüsse auf Gehälter und Löhne, soweit sie 25% der Bruttobezüge nicht überschreiten Für die Gehalts- und Lohnempfänger hatte die Personalabteilung regelmäßige Sprechstunden eingerichtet. Außerdem nahm die Personalabteilung Meldungen über Erkrankungen der Angestellten von Kirchengemeinden (bei Vergütung aus der Kirchenhauptkasse) entgegen. Pastoren hatten Vergütungen, die nicht von der Kirchenhauptkasse gezahlt wurden, zum Ende eines jeden Jahres an die Personalabteilung zu melden. Weiterhin gehörte die Bearbeitung von Anträgen auf Zulassung zu Lehrgängen der 1. und 2. Verwaltungsprüfung zu den Aufgaben. |
a. Archivische Bearbeitung: Der Bestand wurde in den Jahren 2009 bis 2011 von Peter Bahr (Archivassistent) in den Räumen des Nordelbischen Kirchenarchivs umgepackt, neu verzeichnet und mit der Archivsoftware AUGIAS 8.2 in ein Findbuch umgesetzt. Aufgrund der neuen archivrechtlichen Bestimmungen wurde der Bestand im Landeskirchlichenarchiv ab Mai 2019 erneut im Hinblick auf die Erschließungsrichtlinie, die neue Tektonik und die archivrechtlichen Schutzfristen revidiert sowie neu verpackt (und teilweise entmetallisiert). Im Laufe der Arbeiten wurden Leernummern gelöscht und außerdem (soweit vorhanden) Verweise auf Personalakten in den anderen Beständen des Landeskirchlichen Archivs gesetzt. - Peter Bahr (Archivassistent) Mai 2019- März 2020 (Nrn. 1-919) - Deborah Rohne (Volontärin) Januar 2021- August 2021 (Nrn. 920-1128) Der Bestand wurde im August 2023 von Katharina Kramp (Praktikantin) erneut revidiert.
Der Bestand umfasst 1127 Archivguteinheiten. Die laufende Nr. 558 ist aus archivinternen Gründen nicht vergeben. Die Laufzeit des Bestandes umfasst den Zeitraum von 1861 bis 2005. Die Nr. 1124-1126 sind keine einzelnen Personalakten, sondern Personalverzeichnisse.
b. Bestandsgeschichte: Die Personalakten der Hamburger Pastorenschaft kamen 1992 mit der Verlagerung der Bestände der Landeskirche Hamburg nach Kiel ins Nordelbische Kirchenarchiv. Der Bestand enthält Personalakten, Ausbildungsakten, Prüfungsakten, Versorgungsakten (u.a. Versorgungsakten von Ostpfarrern und ihrer Angehörigen), Beihilfeakten, Disziplinarakten von Pastoren aus der Hamburgischen Landeskirche.
3. Hinweise auf andere Bestände; Literaturangaben
a. Hinweise auf andere Bestände LKANK, 12.10, Landeskirchenamt (Hamburg) LKANK, 12.10.3, Personalabteilung (Hamburg) LKANK, 16.20.0, Personalakten (Nordelbien)
b. Literaturangaben von Schade, Herwarth: Das Landeskirchenamt, in: Kirchliche Zeitgeschichte (20. Jahrhundert), Hamburgische Kirchengeschichte in Aufsätzen, Teil 5 (Arbeiten zur Kirchengeschichte, Band 27) , hrsg. von Rainer Hering und Inge Mager, S. 201-241. |